Aschheim Jahresrückblick 2018/2019
Die Dornacher verstehen es zu feiern. Viele Menschen sind in den drei Ver- einen (Feuerwehr, Schützen, Sport- verein) aktiv, und diese helfen auch zusammen an den Event-Tagen. Beim Brunnenfest und der Kirchweih mit der Kirtahutschn war wieder einmal das halbe Dorf auf den Beinen. Jedes Jahr organisiert ein anderer Verein das Brunnenfest in dem klei- nen, idyllischen Dornacher Park. Die Menschen genießen mitten im Ort einen Tag im Grünen, und die Kinder können sich nach Herzenslust austo- ben. 2018 war wieder die Feuerwehr als Gastgeber dran. Das Fest steht sinnbildlich für den Zusammenhalt der Dornacher. Eine Besonderheit ist auch die selbst- gebaute Kirtahutschn Made in Dor- nach, die einmal im Jahr vom Speicher geholt und unter dem Dach des Haller-Hofes angebracht wird. Kinder wie Erwachsene können dann beim Schaukeln nicht genug bekommen. Aschheim hat für eine Gemeinde die- ser Größe ein sehr umfangreiches Museum. Das passt aber auch zu der besonderen Geschichte der Ortschaft mit vielen außergewöhnlichen Fun- den. Diese sind Teil der Sammlung und wären ohne das AschheiMuseum in die archäologische Staatssamm- lung gewandert. Auch 2018 besuchten mehr als 1.000 Personen das Museum, welches von den Heimatforschern im Großraum München bewundert wird. „Wir ha- ben mit dem Museum einen kleinen Schatz“, sagt die Leiterin Dr. Anja Pütz. Sie freut sich vor allem darüber, dass viele Kinder und Jugendliche mit ihren Kindergartengruppen oder Schulklassen das Museum im Unter- geschoss des Kulturellen Gebäudes besuchen. So wird die Geschichte der Gemeinde für die künftigen Genera- tionen von Aschheim erlebbar. Und die Geschichte über die Vergan- genheit ist noch lange nicht zu Ende erforscht. Anfang August wurden westlich der Radebergerstraße inAsch- heim bei archäologischen Ausgrabun- gen im Vorfeld der Bauerschließung Siedlungsspuren aus dem frühen Mittelalter (5.-8. Jahrhundert) erwar- tet. Es kam dann aber noch besser, denn neben ein paar Pfostengruben und der Spur eines flachen Grabens fanden sich sechs Körpergräber aus der Zeit des vierten Jahrhunderts. Aus dieser spätrömischen Zeit sind bislang in Aschheim nur spärliche Funde bekannt, weshalb die Gräber eine echte Bereicherung darstellen. Gefunden wurde das Grab eines Mannes, der eine ungewöhnliche To- tenbehandlung erfahren hatte. Sein Grab wurde höchstwahrscheinlich kurz nach der Bestattung noch ein- mal geöffnet, sein Schädel vom Hals getrennt und auf den Bauch gelegt. Ursprünglich besaß der Herr einen Umhang, der auf der Schulter mit einer bronzenen Fibel verschlossen war und einen Gürtel mit bronzener Schnalle. Weiter war dem Toten ein Fuchs in die Grabgrube gelegt wor- den. Eine solche Totenbehandlung ist für die spätrömische Zeit unüblich und gibt den Forschern der Aschhei- mer Geschichte einige Rätsel auf. Diese Form der Totenbehandlung ist für Süddeutschland ungewöhnlich und wurde bisher eher in Großbri- tannien so gefunden. Der Tote dürfte zu Lebzeiten einen hohen Rang ge- habt haben, was wiederum ein Indiz für die Bedeutung des Dorfes im vierten Jahrhundert ist. „Im Frühmit- telalter war Aschheim ein sehr wich- tiger Ort“, sagt Anja Pütz. Und nun gibt es Zeichen, dass Aschheim auch davor schon regional etwas Besonde- res war. Öffnungszeiten des Museums: Montag und Mittwoch 16 bis 19 Uhr Dienstag und Freitag 15 bis 18 Uhr Donnerstag 10 bis 13 Uhr Jeden 1. Sonntag im Monat 10 bis 12 Uhr Jeden 3. Sonntag im Monat 14 bis 17 Uhr Der Aschheimer Advent ist klein, familiär und vor allem helfen alle zu- sammen. Unter der Organisation der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde betreiben verschie- den Vereine die Buden, wobei alle in eine gemeinsame Kasse arbeiten. Der Erlös wird wie jedes Jahr für den guten Zweck gespendet. Ihre Premiere feierten diesmal in der Kirche St. Peter und Paul die Dorna- cher Kinder mit ihrem Krippenspiel. Maria Stenz und Bettina Bayer haben mit den Kindern das Krippenspiel einstudiert und machten den Men- schen in der Vorweihnachtszeit auf diversen Veranstaltungen Freude. Wie jedes Jahr genossen mehrere Hundert Aschheimer den Treffpunkt an den Buden auf dem Vorplatz des katholischen Pfarrheims. Schöner kann die Adventszeit gar nicht begin- nen. 21 LEBEN TRADITION ENTWICKLUNG 20 JAHRESRÜCKBLICK DER GEMEINDE ASCHHEIM 2018/2019 GELEBTE GESCHICHTE ASCHHEIMuSEuM ERfREut SICH ENoRMER bELIEbtHEIt 15. August 2018 Die evangelische Jugend verwöhnte die Gäste beim Aschheimer Advent mit Reiberdatschi. Die Dornacher feiern immer im Grünen ihr Brunnenfest. Eine große Geschichte attraktiv präsentiert: Das AschheiMuseum ist immer wieder einen Besuch wert. ALLE FÜR DEN GUTEN ZWECK ASCHHEIMER ADVENt ZuM AuftAkt DER WEIHNACHtSZEIt 1. Dezember 2018 WENN DIE DORNACHER FEIERN VoM bRuNNENfESt bIS ZuR kIRtAHutSCHN 15. Juli 2018 / 21. Oktober 2018
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