Pressetermin zur Taktverbesserung auf der S 2
Im Rathaus Aschheim trafen sich am 16.03.2011 die Bürgermeister der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim, Poing und Markt Schwaben zur Situation der S-Bahn S 2. Den Anlass hierzu gab die Information des Bayerischen Staatsministeriums für Wirt-schaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie vom 23.02.2011 zu den Planungen des wichtigen Erdinger Ringschlusses bzw. dass der viergleisige Ausbau der Strecke München-Ost bis Markt Schwaben vorerst nicht realisiert wird.
Nach Beratung wurde ein Brief an den Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Herrn Zeil, am 24.03.2011 gesandt. Am Dienstag, 12.04.2011 fand nunmehr ein Pressetermin zur Taktverbesserung auf der S-Bahnstrecke S 2 mit den Bürgermeistern der 5 Gemeinden und den Pressevertretern aus den Landkreisen München und Ebersberg am S-Bahnhof Feldkirchen statt.
Aufgrund der sehr hohen Fahrgastzahlen und kontinuierlich steigenden Pendlerströme haben sich die 5 Bürgermeister (Schreiben vom 24.03.2011) landkreisübergreifend an den Staatsminister Zeil mit der Bitte gewandt, zu prüfen, ob eine kurzfristige - unseres Erachtens durchaus realistische - Einführung eines 15-Minuten-Taktes und dann zum Bau der 2. Stammstrecke ein 10-Minuten-Takt auf der S 2 Ost möglich ist.
Der Staatsminister Zeil, die Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie die Landräte der Landkreise München und Ebersberg, wurden zu diesem Gespräch ebenfalls eingeladen. Die stellv. Landrätin Magdalena Föstl, Landkreis Ebersberg, war persönlich bei diesem Termin anwesend. Die Mehrheit der Abgeordneten unterstützte die Initiative der Bürgermeister der 5 Gemeinden.
Ein weiteres gemeinsames Anliegen ist die dringende Sanierung bzw. der behinderten-gerechte Umbau der S-Bahnhöfe von Riem-Dornach bis Markt Schwaben. Bisher lautete das Argument des Freistaates, dass der behindertengerechte Umbau erst mit den Arbeiten zum viergleisigen Ausbau erfolgen könnte.
Fazit: Durch den Wegfall des viergleisigen Ausbaus können nun durchaus die Sanierungsarbeiten beginnen.
Eine weitere wichtige Forderung, die kurzfristig umgesetzt werden kann, ist der Einsatz von Langzügen statt Normalzüge in der Hauptverkehrszeit von ca. 16.00 bis 18.30 Uhr. Ein weiterer gemeinsamer Pressetermin ist für Juli 2011 geplant, um über die Neuerungen zum S-Bahn-Takt auf der S 2 und die Sanierungsarbeiten der Bahnhöfe zu informieren.
Die Gemeinden Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim, Poing und Markt Schwaben bemühen sich seit Jahren um eine Verbesserung im S-Bahnverkehr der S 2 (früher S 6). Die Ersten Bürgermeister aus den fünf Gemeinden, 1. Bgm. Winter – Markt Schwaben, 1. Bgm. Hingerl – Poing, 1. Bgm. Hilger – Kirchheim, 1. Bgm. Baumann – Feldkirchen und 1. Bgm. Englmann – Aschheim forderten bei ihrem Treffen im Rathaus Aschheim am 18.05.2006 gemeinsam die Einführung eines 10-Minuten-Taktes in den Hauptverkehrszeiten (HVZ) auf der S-Bahnstrecke der S 2 Ost zwischen Ostbahnhof und Markt Schwaben.
In einem gemeinsamen Schreiben wandten sich die fünf Bürgermeister hierzu an die DB AG, Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), den MVV, der S-Bahn München GmbH, dem Bayerischen Wirtschaftsministerium und den Wahlkreis-Abgeordneten im Bayerischen Landtag und Bundestag.
Am Montag, 26.06.2006 folgte eine zweite gemeinsame Aufforderung hierzu an die Aufgabenträger und Abgeordneten. Am Mittwoch, 05.07.2006 erfolgte ein Pressetermin, in dem die fünf Bürgermeister ihre Forderung gemeinsam vorstellten und dies durch die Berichterstattung der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde.
Die bisherigen Antworten des MVV und der BEG auf die gemeinsamen Schreiben der fünf Bürgermeister enthielten ablehnende Aussagen sowie den Verweis die Einführung des 10-Minuten-Taktes zwischen Ostbahnhof und Markt Schwaben wäre (nicht auf den vorhandenen zwei Gleispaaren) nur durch den viergleisigen Ausbau der Strecke Ostbahnhof – Markt Schwaben möglich.
Die fünf Gemeinden ließen daraufhin bei den S-Bahnstationen Riem-Dornach, Feldkirchen, Heimstetten-Kirchheim, Poing und Markt Schwaben umfangreiche Zählungen des Schienenverkehrs (S-Bahn, Regionalzüge. Güterzüge, einzelne Lokomotiven) durchführen. Ein Fahrplanentwurf des 10-Minuten-Taktes auf der Oststrecke der S 2 in den HVZ durch eine östliche Verlängerung der S-Bahn S 7 auf den vorhandenen zwei Gleispaaren wurde danach erstellt.
Die Zählungen und der Fahrplanentwurf wurde durch 1. Bgm. Englmann als Mitglied des Regionalen Planungsverbandes München (RPV) am Dienstag, 10.10.2006 TOP 2 in der Sitzung des Regionalen Planungsausschusses München vorgestellt. Zur fachlichen Untersuchung eines 10-Minuten-Taktes auf der Oststrecke der S 2 auf den vorhandenen zwei Gleispaaren wurde das Verkehrsberatungsbüro Vieregg-Rössler von den Ersten Bürgermeistern der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim, Poing und Markt Schwaben am Montag, 23.10.2006 beauftragt.
Nach dem Untersuchungsergebnis des Verkehrsbüros Vieregg-Rössler vom Nov. 2006 ist auch ohne dem vierspurigen Ausbau der Strecke München - Markt Schwaben ein 10-Minuten-Takt mit kleinen Ertüchtigungen der Infrastruktur im Bereich von Signalen und Weichen auf der bestehenden zweigleisigen Strecke möglich.
Die Kosten für die Ertüchtigung der vorhandenen 2-gleisigen Strecke sind gering gegenüber dem späteren sehr kostenintensiven Ausbau zur 4-gleisigen Strecke. Der RPV hat den Antrag von 1. Bgm. Englmann (mit Auszügen des Gutachtens Vieregg-Rössler) am 14.11.2006 auf Einführung des 10-Minuten-Taktes auf der S 2 Oststrecke nunmehr grundsätzlich unterstützt.
Entscheidend ist, dass die Bürger und die Mitarbeiter der Firmen im Osten von München - im Rahmen der Erreichung gleichwertiger Verhältnisse in der Region 14 - den 10-Minuten-Takt auf der S 2 – Oststrecke in absehbarer Zeit erhalten und nicht auf den späteren finanziell ungesicherten 4-gleisgen Ausbau warten müssen.
Im Besonderen weisen wir daraufhin, dass die DB mit Schreiben des Konzernbevollmächtigten Josel vom 24.07.2006 an Herrn Bundestagsabgeordneten Frankenhauser bereits
- die Neuerstellung von zusätzlichen Signalen auf der Strecke Ostbahnhof / Riem – Markt Schwaben sowie
- der Einsatz von einigen zusätzlichen S-Bahnfahrten auf dieser S 2 Ostlinie für das Jahr 2007 angekündigt ist.
Damit wird auch deutlich, dass ein Teil der nunmehr im Gutachten vorgeschlagenen technischen Maßnahmen (Signale und Weichen) bereits von der DB selbst geplant und in der Finanzierung vorgesehen sind, ebenso die offensichtlich bereits vorhandenen und nicht erst anzuschaffenden S-Bahnzüge.
Weitergehende Gespräche werden nunmehr mit der Deutschen Bahn AG, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und sonstigen Aufgabenträgern gesucht. Die Abgeordneten unserer Wahlkreise München-Land, Ebersberg und Erding werden gebeten, das Anliegen der fünf Gemeinden zu unterstützen.